Fairphone 4 im Test

Dass auch Handys nachhaltig sein können, bekommen wir mit dem Fairphone 4 eindrucksvoll vorgeführt. Hier kommt unser Test!

Ein Mann hält das Fairphone 4 in der Hand.

Nachhaltige Smartphones produzieren, die gleichzeitig hohen technologischen Ansprüchen genügen: Das hat sich der niederländische Hersteller Fairphone auf die Fahnen geschrieben. Und am Beispiel des neuen Fairphone 4 sehen wir, dass dieses ambitionierte Ziel durchaus erreicht werden kann, auch wenn Schnäppchenjäger bei dem Preis wohl schlucken werden. Hier kommt unser Testbericht.

Fairphone 4 5G 128GB Grau

Nachhaltigkeit
Performance
Akku
Online bestellbar
479.00

Modulare Bauweise erhöht die Lebensdauer

In vielen Fällen führt ein Defekt am Smartphone zwangsläufig zu einem Neukauf. Reparaturen und Ersatzteile sind in der Regel zu kostspielig – und bisweilen lassen sich die betroffenen Module gar nicht entnehmen. Fairphone denkt hier einen Schritt weiter: Dadurch, dass das neue Flaggschiff wie sein Vorgänger__modular aufgebaut__ ist, lassen sich beschädigte Teile ganz einfach ersetzen.

Beim Fairphone 4 trifft das nicht nur auf den Akku zu, sondern beispielsweise auch auf das Display, die Kamera und den Lautsprecher. Mit Ausnahme der Batterie sind alle Teile von einer fünf Jahre dauernden Garantie abgedeckt. Diese schließt auch Updates auf Android 12 und 13 ein, wodurch du das Modell deutlich länger nutzen kannst als viele andere aktuelle Handys.

Dass Fairphone beim Thema „Nachhaltigkeit“ ernst macht, zeigt sich aber auch an anderen Beispielen. So stammen die Materialien, aus denen das neue Spitzenmodell gefertigt ist, aus fairer Produktion. Zudem greift das Unternehmen bei der Herstellung des Smartphones auch auf recycelte Kunststoffe zurück – ein klarer Pluspunkt für das Fairphone 4 in unserem Test.

Fairphone kommt mit LCD-Screen

Schwächen offenbart das Fairphone 4 bei der Darstellungsqualität. Wie zuletzt hat der Hersteller seinem Schützling lediglich ein LCD-Panel mit Pixelworks-Technologie spendiert. Damit erreicht der Screen bei weitem nicht die Kontraste eines OLED-Displays. In puncto Farbgebung und Auflösung (2340 x 1080 Pixel) liefert der 6,3 Zoll große Bildschirm dafür sehr überzeugende Resultate.

Und nicht nur das: Dank einer Schutzschicht aus Corning Gorilla Glass 5 ist das Panel auch wesentlich robuster als seine Vorgänger – eine weitere Maßnahme für eine höhere Lebensdauer. Apropos: Gemäß IP54-Zertifizierung ist das Fairphone 4 sogar gegen Spritzwasser gewappnet, was angesichts der modularen Bauweise besondere Beachtung verdient.

Dual Cam sorgt für solide Aufnahmen

Das Kamera-Setup setzt sich beim Fairphone 4 aus zwei Linsen zusammen. Als Hauptsensor dient eine lichtstarke 48-MP-Weitwinkelkamera (f/1.6), die nicht zuletzt dank dem optischen Bildstabilisator für ordentliche Fotos sorgt. Wenn du größere Bildausschnitte einfangen möchtest, bietet sich dagegen die 48-MP-Ultraweitwinkel-Cam (f/2.2) an.

Über eine Telelinse mit optischer Vergrößerung verfügt das Fairphone 4 dagegen nicht, weshalb du im Hinblick auf Zoom-Fotos erhebliche Qualitätseinbußen in Kauf nehmen. Immerhin ist das Modell mit einer soliden 25-MP-Frontkamera ausgestattet. Diese sitzt in einer Waterdrop-Notch und knipst durchaus ansehnliche Selfies.

Snapdragon-Chip versorgt dich mit 5G

Da es sich beim Fairphone 4 immer noch um ein Mittelklasse-Gerät handelt, überrascht es nicht wirklich, dass sich der Hersteller auch für einen entsprechenden Chipsatz entschieden hat. Der aus acht Kernen bestehende Snapdragon 750G taktet mit bis zu 2,2 GHz und beschert dir ein passables Arbeitstempo. Bei rechenaufwendigen Games ist der Prozessor allerdings schnell überfordert.

Dafür hat der SoC gegenüber dem Vorgänger einen klaren Vorteil: Er ist mit einem 5G-Modem ausgestattet. Wenn an deinem Standort die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind, kannst du dich somit auf superschnelle Datenverbindungen freuen. Für eine anständige Grafikleistung sorgt indes der Adreno 619, eine leistungsstarke Grafikkarte aus dem Hause Qualcomm.

Akkuleistung kann sich sehen lassen

Der Akku fällt mit einer Kapazität von 3905 mAh zwar nicht gerade üppig aus; Laufzeiten von einem Tag sind aber dennoch locker drin – auch, weil das 60-Hz-Display nicht allzu viel Strom verschlingt. Mit dem passenden Schnellladegerät ist die Batterie auch recht zügig wieder aufgeladen, allerdings gehört ein solches nicht zum Lieferumfang.

Zur weiteren Ausstattung gehören Android 11, NFC, Bluetooth 5.1 und Stereolautsprecher. Der interne Speicher kann mithilfe einer microSD erweitert werden, womit sich das Gerät von vielen anderen aktuellen Smartphones abhebt. Eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für Kopfhörer fehlt dagegen beim Fairphone 4.

Beim Preis dürften Sparfüchse nicht gerade in Freudentränen ausbrechen. Satte 579 Euro sind für die Variante mit 128 GB Gerätespeicher und 6 GB RAM fällig. Die Ausführung mit 256 GB Flash-Speicher und 8 GB RAM kostet sogar 649 Euro. Mittelklasse-Modelle mit vergleichbaren Specs sind da wesentlich günstiger. Dafür wirst du das Fairphone 4 aber auch deutlich länger nutzen können.

Das Wichtigste im Überblick

  • Dank modularer Bauweise können Akku, Display und Co. bei einem Defekt ganz leicht ausgetauscht werden.

  • Ein Update auf Android 12 und 13 ist beim Fairphone 4 inklusive. Somit kannst du das Modell länger nutzen.

  • Das 6,3 Zoll große LCD-Panel des Fairphone 4 kommt in puncto Kontraste nicht an einen OLED-Screen heran, punktet im Test aber mit einer guten Farbgebung und knackiger Schärfe.

  • Das Linsensystem besteht aus einer optisch stabilisierten 48-MP-Weitwinkel- und einer 48-MP-Ultraweitwinkelkamera. Die 25-MP-Selfie-Cam sitzt in einer Waterdrop-Notch.

  • Für eine ordentliche Rechenleistung sorgt der 5G-kompatible Snapdragon 750G.

  • Der Akku besitzt eine Kapazität von 3905 mAh, womit dich das Fairphone 4 problemlos durch den Tag bringt.

  • Die Einstiegsversion (128 GB/6 GB) ist für 579 Euro (UVP) zu haben.

Foto: ©Fairphone

Maro

Maro ist ein Phänomen, denn er liebt iOS und Android gleichermaßen. Beste Voraussetzungen, um neue Smartphones fair auf Herz und Nieren zu prüfen. Privat hat Maro eine dicke Katze und viel Humor.

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